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Ist das Wild im Wolfsgebiet von der Ausrottung bedroht?

Eine Ausrottung der heimischen Beutetiere durch Wölfe ist nicht zu erwarten, denn das Territorium eines Wolfsrudels ist normalerweise so groß, dass es auch auf lange Sicht genügend Beutetiere für den Fortbestand des Rudels umfasst. Die Zahl überlebender Welpen pro Jahr ist von der Beutetierdichte und -verfügbarkeit abhängig. Werden die Beutetiere seltener, erreichen auch weniger Wolfswelpen das Erwachsenenalter und die älteren Nachkommen müssen früher aus dem Gebiet abwandern, werden also von den Eltern nicht mehr im gleichen Maß geduldet. Außerdem verstärkt sich die Konkurrenz zwischen benachbarten Rudeln und es kommt zu mehr Auseinandersetzungen. Die Lebensweise des Wolfes (Leben in Rudeln mit ausgesprochener Territorialität, Abwanderung der Jungwölfe) verhindert daher ein beliebiges Anwachsen der Wolfsdichte in einem bestimmten Gebiet.

Davon abweichend kann es aber in vom Menschen geschaffenen Sondersituationen zu einem verstärkten Rückgang bis hin zu einer Ausrottung von Beutetieren durch Wölfe kommen. In Fällen, wo Huftiere von Menschen aktiv in Gebieten angesiedelt wurden, die ihren Habitatansprüchen in Bezug auf die Abwehr von Feinden nicht genügen, können sie einem Beutegreifer relativ wehrlos ausgeliefert sein. Dies trifft z.B. auf das Mufflon, eine in den 70er Jahren eingebürgerte Wildschafart, zu. Das Mufflon benötigt steile Felsbereiche, um sich dort vor Beutegreifern in Sicherheit zu bringen. Im flachen, sandigen Gelände können Mufflons ihr spezifisches Fluchtverhalten nicht anwenden und sind für den Wolf eine leichte Beute. Deshalb sind sie heute aus vielen Gebieten, die von Wölfen besiedelt wurden, weitgehend verschwunden.