Nordrhein-Westfalen - Wolfsgebiet Schermbeck: Bildnachweis eines Welpen – Rudel im Wolfsgebiet Schermbeck
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt, dass am Vormittag des 24.11.2020 in einem Waldgebiet in Hünxe drei Wölfe von einer Fotofalle fotografiert und gefilmt wurden. Betreut wird diese Fotofalle von zwei ehrenamtlich für das LANUV agierenden Wolfsberatern, die diesen Standort aufgrund ihrer sehr guten Kenntnisse vor Ort und des Fachwissens über das Verhalten von Wölfen ausgewählt haben. Mit diesen Aufnahmen wurden im Wolfsgebiet Schermbeck erstmals drei Wölfe gemeinsam nachgewiesen. Das Alter und Geschlecht der Wölfe ließ sich auf diesen Aufnahmen nicht erkennen. Am 05.12.2020 wurden in Hünxe zwei Wölfe beobachtet und gefilmt. Die Aufnahmen wurden von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) geprüft. In diesem Fall stellte sich heraus, dass es sich bei dem zweiten Wolf um einen etwa 6 Monate alten Welpen handelt. Es ist daher mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass es sich um einen Welpen der im Territorium vorkommenden Wölfe GW954f und GW1587m handelt. Es liegen dem LANUV allerdings keine Bildaufnahmen aus den Sommermonaten vor, auf denen ein Wolf als diesjähriger Welpe identifiziert werden konnte.
Im ersten Winter erreichen junge Wölfe bereits fast die Körpergröße von erwachsenen und lassen sich nur bei sehr guten Bildaufnahmen noch als Welpen identifizieren. Anders als bei Haushunden werden Wölfinnen nur einmal im Jahr paarungsbereit, in der Regel im Februar. Neben der ortstreuen Wölfin GW954f konnte das LANUV im April 2020 erstmals das Vorkommen eines männlichen Wolfes mit der Kennung GW1587m im Wolfsgebiet Schermbeck bestätigen.
Im Jahr 2020 wurden vom Forschungsinstitut Senckenberg bisher 47 genetische Proben von Wölfen aus dem Territorium Schermbeck untersucht, wobei 19-mal die Wölfin GW954f und 18-mal der Rüde GW1587m identifiziert wurde. Bei 10 Proben war eine Individualisierung nicht möglich, weil die Probenqualität nicht ausreichend war. Die genetischen Proben hatten bisher keinen Hinweis auf einen Nachkommen des Wolfspaares erbracht.
Nach den bundesweit geltenden Monitoringstandards wird das Wolfsvorkommen im Territorium Schermbeck ab sofort als Rudel mit einem bestätigten Welpen geführt.
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV)